Sonnenkinderprojekt und Gymnasium schicken fünf Klimascouts auf die Reise
Diesmal Team nach Namibia
Schulleiterin Ute Lüßmann, Finn Corus, Arthur Rohlfing vom Sonnenkinderprojekt, Alexander Krause, Maximilian Albers, Margot Wilhelmi (betreuende Lehrerin der Klimaschutz AG) und Nina Gerken (von links). © Behling
Sulingen - Während der norddeutsche Schmuddelwinter die Regentropfen an der Fensterscheibe herabrinnen lässt, sonnt sich die Gesprächsrunde im Sulinger Gymnasium am Dienstag gedanklich zehn Flugstunden weiter südlich. Finn Corus (14), der im Frühjahr 2014 dank des Vereins Sonnenkinderprojekt Namibia an dessen Partnerschule in Swakopmund an der Klimawerkstatt teilnahm, reist erneut dorthin – diesmal nicht allein: Fünf Klimascouts und ihre betreuende Lehrerin Margot Wilhelmi brechen im November auf.
Möglich ist das, weil es Arthur Rohlfing gelungen ist, mit der Bingo-Umweltstiftung einen starken Partner zu gewinnen: „Von den 10000 Euro an Reisekosten übernimmt die Stiftung 8500 Euro, unser Verein bringt die verbleibenden 1500 Euro auf. Und mir ist signalisiert worden, dass wir auch 2016 und 2017 sehr gute Chancen hätten, diese Förderung zu bekommen", freut sich der Vorsitzende des Vereins mit Sitz in Schwaförden. Damit nimmt das Projekt Klimawerkstatt weiter Fahrt auf, dessen Ziel es ist, eine „Nord-Süd-Partnerschaft" aufzubauen, um die Ausein-andersetzung mit Themen wie der weltweiten Umweltzerstörung, dem Klimawandel und vor allem dem Klimaschutz bei Kindern und Jugendlichen weltweit zu fördern. Rohlfing: „Klimaschutz ist ja eine globale Aufgabe, bei der Kindern und Jugendlichen als Konsumenten und Entscheidungsträger von morgen die wichtigste Rolle zukommt. Und es geht auch darum, dass man einen Blick für den anderen entwickelt, ein bisschen mehr Verständnis." Er suche noch nach einem Finanzier, um auch einen Gegenbesuch von zwei oder drei Schülern der Namib High School am Gymnasium Sulingen organisieren zu können – die wären herzlich willkommen, versichert Schulleiterin Ute Lüßmann.
„Es war sehr spannend, und ich habe viel Neues gelernt", berichtet Finn Corus von seinem Trip nach Namibia. „Und es war interessant zu sehen, wie die Schüler dort leben." In der Klimawerkstatt hat er mit ihnen über die Klimazonen der Erde gesprochen, über die Folgen des Klimawandels – „und was der Mensch tun kann, um das Klima zu schützen." Durchaus mit praktischen Ansätzen, so pflanzten sie beispielsweise ein kleinen Olivenhain an der Schule. Im Programm der nächsten Reise (1. bis 11. November) erwartet die Klimascouts unter anderem die Teilnahme am Unterricht der Namib High School, sie erarbeiten mit den namibischen Schülern die Ursachen und Auswirkungen des Treibhauseffektes und Möglichkeiten, andere davon zu überzeugen, mehr für den Umweltschutz zu tun. Sie besuchen das Dünenmeer der Namib-Wüste, erkunden Swakopmund inklusive des ärmsten Stadtteils, des Townships Mondesa.
Beim Vorgespräch dabei sind, neben Finn, Nina Gerken (9a), Alexander Krause und Maximilian Albers (beide 8b) aus der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Klimaschutz AG, zu der sechs Gymnasiasten im Alter von 14 bis 17 Jahren gehören – „der ‚harte Kern', der von anfänglich über einem Dutzend übrig geblieben ist", sagt Margot Wilhelmi. „Sie haben im Klimahaus in Bremerhaven die Ausbildung zum Klimascout absolviert." Ute Lüßmann ist optimistisch, dass man weitere Schüler zum Mitmachen motivieren kann. „Am besten, indem ihr ihnen nach der Reise von euren Erlebnissen berichtet."