„So mancher Bundesligist würde sich freuen"
Foto: Es war ein echtes Highlight für die Kreisliga-Fußballerinnen von Schwarz-Weiß Breckerfeld. Die Mannschaft von Trainer Klaus Leyendecker trat am Wochenende gegen die Nationalmannschaft von Namibia an. Am Ende setzte es eine 0:11-Klatsche - doch das wahr letztlich nebensächlich.
Im Fußball hat es ja schon so einige kuriose, fast schon irrwitzig erscheinende Partien gegeben. Mit in diese Kategorie gehört das Vorbereitungsspiel zwischen Damen-Kreisligist Schwarz-Weiß Breckerfeld und der Frauen-Nationalmannschaft Namibias, das am Wochenende in der kleinen Stadt im Ennepe-Ruhr-Kreis stattfand.
Wie diese Begegnung zu Stande kam? Namibia hat in Kaiserau ein Trainingslager absolviert. Und wollte ein Testspiel gegen einen schwächeren Gegner. Beim 11:0-Sieg wurde die Nationalvertretung ihrer Favoritenrolle auch gerecht. Nicht so schlimm, findet Breckerfelds Trainer Klaus Leyendecker.
Herr Leyendecker, Sie wirken trotz der haushohen Niederlage gelassen und zufrieden.
Das bin ich auch, wir haben dieses Ergebnis ja in etwa erwartet. Namibia war in allen Belangen übermächtig. Meine Spielerinnen waren wegen der großen Kulisse ziemlich nervös. Aber der Ausgang des Spiels war auch nicht von großer Bedeutung für uns.
Worum ging es bei dieser Veranstaltung?
Wir wollten Werbung für den Frauenfußball betreiben und das ist uns wunderbar gelungen. Wir hatten zwischen 600 und 700 Zuschauer zu Gast, die ein tolles Spiel gesehen haben. So mancher Klub in der Frauen-Bundesliga würde sich bei Meisterschaftsspielen über solch eine Resonanz freuen.
Vor dem Spiel wurden sogar Nationalhymnen gespielt, Ihre Spielerinnen haben den Platz mit Einlaufkindern betreten. Hätten Sie das mal für möglich gehalten?
Nein, mit Sicherheit nicht. Ich habe zwar mal mit der C-Jugend des BVB gegen die gleichaltrige Nationalmannschaft Belgiens gespielt. Aber das war nicht so eine große Sache. Allerdings haben wir da mit 3:0 gewonnen. (lacht)
Was konnten die prominenten Gäste denn so abseits des Feldes erleben?
Die Namibierinnen haben sich am Nachmittag ins goldene Buch der Stadt Breckerfeld eingetragen, danach sind sie zu Fuß zum Sportplatz gewandert. Nach dem Spiel haben wir gemeinsam gegrillt und konnten uns ein wenig austauschen und kennenlernen.
Hat denn auch mit der Verständigung alles geklappt?
Das Verrückte war: Ich habe eine namibische Spielerin nach der Partie mit meinem zugegeben bescheidenen Englisch angesprochen. Auf einmal hat sie mir mit akzentfreiem Deutsch geantwortet. Ich dachte zunächst, ich höre nicht richtig. Aber Namibia war früher mal eine deutsche Kolonie Deutschlands und ist auch heute immer noch deutsch geprägt.