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Namibias exportorientierte Wirtschaft entwickelt sich auf mehreren Säulen: Bergbau, Fischerei, Tourismus - mit den derzeit größten Wachstumsraten - Landwirtschaft und verarbeitender Industrie. Die namibische Regierung unternimmt darüber hinaus große Anstrengungen, den Sektor des produzierenden Gewerbes unter dem Gesichtspunkt der Diversifikation auszubauen.

Der Bergbau ist das Rückgrat der namibischen Wirtschaft. Namibia zählt nach Einschätzung der Harvard-Ökonomen zu den 20 führenden Bergbau-Nationen der Welt, vor allem wegen der Diamanten- und Uranerz-Vorkommen. In vielversprechendem Umfang werden zudem abgebaut: Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink und Magnesium sowie eine Anzahl nichtmetallischer Minerale wie Granit, Marmor und Halbedelsteine. In die Erforschung neuer Lagerstätten wird investiert.

Der Bergbau macht aktuell mehr als die Hälfte des gesamten Exportvolumens aus. Größter Aktivposten sind Diamanten. Über 30% der Steine stammen aus Offshore-Fundstätten. Der Meeresboden birgt noch einen anderen Rohstoff: Als äußerst zukunftsträchtig erweist sich das Kudu Gas Field im Atlantik. Dort wird ein Vorkommen von ca. 2 bis 4,5 Trillionen m3 Erdgas erschlossen. Diese Resource wird es Namibia zukünftig erlauben, seinen eigenen Energiebedarf im wesentlichen selbst zu decken.

Weitere Details finden Sie auch auf der web-Seite des Ministry of Mines and Energy, der Chamber of Mines und des Geological Survey of Namibia. Hilfreich ist auch der 2008 Jahresbericht der Chamber of Mines. 

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Fischerei

Namibia verfügt über einen der reichsten Fischgründe der Welt. Das macht seine Fischerei und fischverarbeitende Industrie mit einem Exportanteil von 25% zum zweitwichtigsten Wirtschaftsfaktor.

Namibia gehört weltweit zu den fünf führenden Fischerei-Ländern. Internationale ratifizierte Vereinbarungen begünstigen den Handel mit Fisch und Fischprodukten. So gehen allein 70 % der Ausfuhren in die EU- und AKP-Mitgliedsstaaten sowie in die Länder des südlichen Afrika. Aufgrund von Zollfreiheiten erzielt Namibia einen Preisvorteil von etwa 15% gegenüber den Mitbewerbern Island, Norwegen, Rußland und Neuseeland.

Den Sektor der Fischverarbeitung möchte Namibia mit Hilfe ausländischer Investoren deutlich ausbauen. Walvis Bay ist in diesem Bereich schon jetzt eines der wichtigsten Zentren in der südlichen Hemisphäre. Die wachsende Fischindustrie soll künftig auch mit Fängen aus nicht-namibischen Gewässern versorgt werden, vor allem mit hochwertigem Tiefseefisch.

Weitergehende Informationen finden Sie auf der web-Seite des Ministry of Fisheries and Marine Resources

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Tourismus

Von allen Wirtschaftszweigen Namibias wächst der Tourismus am schnellsten. Dennoch strebt Namibia keinen Massentourismus, sondern einen qualitativ hochwertigen und damit vor allem ökologisch verträglichen Tourismus an. Das privatwirtschaftlich operierende Namibia Tourism Board koordiniert die touristische Entwicklung und vermarktet das Land international.

Namibia möchte weitere, weniger frequentierte Regionen für den Tourismus erschließen, z.B. im Caprivi-Streifen, im zentralen Norden und im gesamten Süden. Dabei sollen die ländlichen Gemeinden ebenfalls miteinbezogen werden. Ein staatliches Förderprogramm schafft dafür die Grundlagen.

Investoren finden im Tourismus zahlreiche Möglichkeiten, z.B. bei Bau und Einrichtung von anspruchsvollen Lodges und der für Namibia typischen Gästefarmen.

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Landwirtschaft

Die exportbetonte Landwirtschaft beschäftigt noch immer die meisten Menschen in Namibia. Im Agrarbereich rangiert die Viehzucht mit Abstand vor dem Ackerbau. Rinder und Schafe stehen deutlich im Vordergrund. Für den Export von Fleisch nehmen auch Straußenzucht und Wildfarmen an Bedeutung zu.

Fortschritte macht Namibia beim Anbau von Obst und Gemüse. Vor allem Tafeltrauben und Datteln, die im Süden des Landes kultiviert werden, sind viel versprechende Produkte für ausländische Märkte.

Voraussetzung für zusätzliche Anbaumöglichkeiten ist eine konstante Bewässerung. Auf diesem Gebiet hat die Regierung im Juni 2003 das „Green Scheme – Draft Irrigation Policy“ initiiert.

Die namibische Landwirtschaft gliedert sich vielfach in private und kommunale Betriebe. Letztere versorgen vor allem die örtliche Bevölkerung. Der Staat möchte gerade in diesem Bereich Investoren mit entsprechenden Partnerschaften und Joint Ventures sowie verstärktem Wissens- und Technologietransfer zu intensivem Engagement ermuntern, um die betroffenen Betriebe und Organisationen konkurrenzfähiger und damit unabhängig von staatlicher Unterstützung zu machen.

Weitere Informationen finden Sie auf der web-Seite des Ministry of Agriculture, Water & Forestry.

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Verarbeitende Industrie

Auf dem Sektor des produzierenden Gewerbes verfolgt Namibia ehrgeizige Ziele: Sein Anteil am BIP soll langfristig von 9 auf 20% steigen. Exportorientierten Unternehmen werden daher erhebliche Steuer- und andere Vergünstigungen gewährt.

Bisherige landestypische Produktionszweige sind die Lederindustrie und die Schmuckherstellung. Der Produktionsumfang der Lederindustrie richtet sich nach den Vieh-Schlachtzahlen. Die Regierung hat deshalb diese Margen erhöht und gleichzeitig den Export von Lebendvieh reduziert.

Das Schmuckgewerbe zählt derzeit rund ein Dutzend Betriebe, die hauptsächlich den heimischen Markt beliefern. Der Tourismus bringt den meisten Absatz, vor allem bei Artikeln im Ethno-Design.

Mit der Verarbeitung von Edelsteinen zu Schmuck hat Namibia einen neuen Weg eingeschlagen. Die Ende der 90er Jahre gegründete Firma NamGem, ein Joint Venture zwischen der De-Beers-Tochter NamDeb und der Regierung, arbeitet bereits mit voller Kapazität. Angesichts des Erfolgs soll ein zweites Unternehmen zum Schneiden und Schleifen von Diamanten errichtet werden. Bisher waren Edelsteine aus Namibia ausschließlich als Rohstoff exportiert worden.

Für weitere Details verweisen wir auf die web-Seite des Ministry of Trade and Industry und des Ministry of Finance.

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